Volvo-Chef Håkan Samuelsson geht eigene Wege, so bauen die Schweden nur noch Vierzylindermotoren und beschränken die Höchstgeschwindigkeit ihrer Neuwagen zukünftig auf 180 km/h. Samuelsson hat sich auch als einer der ersten zur Elektromobilität bekannt und seine Strategie konsequent darauf umgestellt. In einem Interview bekräftigte er den Fokus auf E-Antriebe.
„Hier konzentrieren wir uns auf elektrifizierte Fahrzeuge, auf rein batteriebetriebene Modelle oder Plug-in-Hybride“, sagte Samuelsson mit Blick auf den Stand bei Antrieben im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Bilanz. Es werde keine Investitionen mehr in völlig neue Generationen von Verbrennungsmotoren geben, Forschung an der Brennstoffzelle oder synthetischen Kraftstoffen seien ebenfalls nicht geplant.
„Weniger Öl zu verbrennen ist der bessere, der richtige Weg“, erklärte der Volvo-Chef. Der Klimawandel ist aber nur einer der Gründe für den E-Mobilitäts-Schwenk: Für den schwedischen Hersteller seien die neuen, elektrifizierten Modelle „auch ein gutes Geschäftsmodell“. Hinzu komme, dass sich ein Elektroauto „verdammt gut“ fährt. „Das werden die Kunden schnell erkennen und sich deshalb auch vom Verbrenner abwenden“, so Samuelsson.
„Wir elektrifizieren unsere Fahrzeuge nicht, um die Profitabilität zu verschlechtern. Wir machen das auch, um sie zu verbessern“, unterstrich Samuelsson. Volvo gehe hier wie beim Thema Sicherheit vor – die Kunden seien bereit, für mehr Sicherheit auch mehr zu bezahlen. Trotz der derzeit noch höheren Kosten der Technologie wolle Volvo mit Elektroautos mindestens so profitabel sein wie mit konventionellen Autos.
Volvo-Fokus zunächst auf Plug-in-Hybriden
Darauf angesprochen, ob die Kunden bereit seien, auch für E-Autos und Plug-in-Hybride Aufpreise zu zahlen, verwies Samuelsson auf den Erfolg der bereits erhältlichen Modelle mit teilelektrischer Plug-in-Hybrid-Technik: Rund zehn Prozent neu verkaufter Volvos seien mit „Twin-Engine“-Antrieb ausgestattet. Im nächsten Jahr soll der Absatz von Teilzeit-Stromern weiter zunehmen.
Plug-in-Hybride haben laut Samuelsson mehrere Vorteile: Mehr Leistung, die auf dem Niveau eines Sechszylinders liegt, Allrad mit dem Verbrenner vorn und dem E-Motor hinten, sowie einen niedrigen CO2-Wert. „Dafür sind die Kunden bereit, auch mehr zu zahlen“, meinte der Volvo-CEO.
Die Schweden wollen später auch Elektroautos anbieten, zunächst verkauft Volvo rein batteriebetriebene Wagen aber über seine Performance-Marke Polestar. Dass die Tochter künftig nur noch Fahrzeuge mit E-Motor anbietet, liegt auch an Tesla: Volvo habe von dem Erfolg des US-Elektroautobauers „viel gelernt und dann entschieden, dass wir eine neue Marke schaffen sollten, die ein Vorreiter ist bei dieser Technik“, sagte Samuelsson. „Einen Volvo nur mit einem Elektromotor auszustatten wäre nicht ausreichend gewesen.“
Offen gesprochen meint
Plugin-Hybride, die dann über den Verbrenner aufgeladen werden, haben einen geringen CO2 Wert? Ist ja mal ganz was „revolutionäres“: Getürkte Prüfstandverbräuche gegen Strafzahlungen…
Railfriend meint
Weniger bzw. kein fossiles Öl zu verbrennen ist der richtige Weg.
Und dazu gibt es viele Wege. Außer für Stromgläubige.
Alf meint
Dann ist es wie bei den Weltreligionen… nur die eigene ist die Richtige, gelle ????
Nicht vor 2025 meint
Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Alf meint
genial.. allein die Sprache, wer weiß schon noch was ein Leu ist
Stocki meint
Die vielen Wege die Du hier immer propagierst gehts Du ja selbst nicht. Du hast noch nie Kund getan, welches FCEV oder SynFuel Fahrzeug du fährst oder wenigstens planst zu fahren. Ist nicht gerade vorbildlich diese Vorgehensweise.
Aber die Wasserstofffans warten ja noch auf den vollständigen Ausbau der Tankstellen. Dann warten sie auf die bezahlbaren Fahrzeuge. Danach wird dann auf das für ihre Bedürfnisse zugeschnittene Modell gewartet. Während man wartet fährt man natürlich sinnvollerweise BEV und merkt am Ende, daß das völlig ausreicht.
Wir „Stromgläubigen“ gehen wenigstens unseren Weg aus Überzeugeung.
Railfriend meint
Ich habe hier schon eine Menge kundgetan, was ich für zielführend halte.
Z.B. ein schwach motorisiertes PHEV, das die unselige Zweitwagenunkultur ersetzt. Aber das Bescheidene gibt es bislang nicht, auch kein AB-Tempolimit – ich fahre unabhängig davon Tempomat 105-110 km/h und komme mit unter 5 l/100 km Kraftstoff aus. Noch nicht ideal, denn bei dieser Fahrweise wären bei zeitgemäßer Technik unter 3 l/100 km drin. Ich werde meinen Pkw deshalb aber nicht vorzeitig verschrotten und hoffe, dass ich bald auch synthetischen Kraftstoff tanken kann.
Vom H2-Tankstellenausbau halte ich allein wegen der Kosten nicht so viel.
Ein bezahlbares BEV mit ausreichender Reichweite und Lademöglichkeit als Mieter kenne ich bislang nicht.
EdgarW meint
Kein Öl zu verbrennen ist der bessere, der richtige Weg
Skeptiker meint
Richtig.
Und dazu braucht es auch keine PHEVS mehr.
Wer sich sowas kauft, wird in fünf Jahren einen sehr traurigen Restwert haben.