Das Berliner Startup Citkar hat mitgeteilt, ab diesem Monat die ersten Serien-Modelle seines vierrädrigen überdachten Lastenfahrrads „Loadster“ zu produzieren. Gleichzeitig neige sich die zweite Finanzierungsrunde für das ab 7.489 Euro kostende Gefährt dem Ende zu.
„Wenn du seit sechs Jahren an einer Idee jeden Tag arbeitest und dann steht sie endlich serienreif vor dir, dann ist das ein ganz besonderer Moment“, so Citkar-Gründer und -Chef Jonas Kremer. In der vergangenen Woche habe man das erste Serien-Modell noch in der heimischen Werkstätte, dem MotionLab Berlin, aufgebaut. Dort seien das Team innerhalb von anderthalb Jahren von zwei auf zwölf Mitarbeiter gewachsen und vier Prototypen-Phasen erfolgreich abgeschlossen worden.
Die Zielgruppe für den Loadster sind Gewerbetreibende, die ein elektrisches Nutzfahrzeug einsetzen möchten. Mit bis zu 50 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung ist der Loadster vor allem für Auslieferungen im städtischen Umfeld geeignet. Der Energiespeicher ist austauschbar und drei Steckplätze vorhanden, die Reichweite kann dadurch auf bis zu 150 Kilometer erweitert werden. Die Transportfläche ermöglicht laut dem Anbieter eine Bundesförderung von bis zu 2500 Euro.
„Wir wissen von Lastenrädern großer Konzerne, die nach 800 km im Schnitt kaputtgehen. Und damit meinen die nicht, dass eine Speiche verbogen ist oder die Kette durchhängt – denen bricht der Rahmen!“, sagt Kramer. Für den Dauereinsatz mit großen Lasten auf unebenen Radwegen und großen Bordsteinkanten seien herkömmliche Lastenräder nicht geeignet. Der Loadster setze deshalb auf einen robusten Stahl-Rahmen, eine Aluminium-Verstärkung des Gehäuses und eine vollgefederte Einzelradaufhängung.
„Für uns gilt es jetzt, so viele Loadster wie möglich in den Einsatz zu bringen, damit die potentiellen Kunden sie in ihrem Alltag testen können. Bisher hat noch jeder nach einer Testphase gekauft“, berichtet Kremer. Er weist darauf hin, dass sich elektrische Lastenräder bereits häufiger verkauften als etwa Elektroautos. Die Revolution finde, ungeachtet der medialen Aufmerksamkeit, auf dem Radweg statt, warb Kremer kürzlich vor Investoren.
In der zweiten Finanzrunde will Citkar das nötige Kapital für den Loadster einsammeln. „Wir haben schon gute Angebote und suchen nun noch Interessierte, die das Paket rund machen wollen“, erklärt Kremer. Die Anlaufserie wird derweil durch Mitarbeiter der Berliner „VfJ Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen“ unterstützt. In dieser Einrichtung soll ab Herbst auch die Produktion starten, die Auslieferung an Kunden ist für das Jahresende angesetzt. Mittelfristig ist eine volldigitalisierte Werkshalle geplant, die viele neue Arbeitsplätze schaffen soll.
michael meint
Gibt es irgend eine Erklärung für den überdimensionalen Vorbau? Damit kommt man um keine Kurve. Andere Lastenfahrräder bringen da noch mal einen Kubikmeter Fracht unter. Warum sitzt der Fahrer nicht über dem Antrieb? Fragen über Fragen.
Leser meint
Eine nette Idee, gerade was den energiesparenden Ansatz mit der leichten Konstuktion angeht, auch das Design ist interessant. Aber: Gibt es das Fahrzeug auch mit seitlichem Regenschutz/Türen? Im Winter wird es dann leider auch etwas kälter..
Andi meint
Aber wofür der lange Vorbau, und die mittige Fahreranordnung ?
Würde der Fahrerplatz weiter vorrücken, könnte die Ladefläche wesentlich vergrößert werden.
So ist das Verhältnis 1/3 Ladefläche zu 2/3 Fahrer und Vorbau.
Sinn des Fahrzeugs ist doch der Lastentransport, nicht wahr ?
NB meint
Vielleicht eine Knautschzone?
NL meint
Sehr geil. Hoffe die KEP-Dienste steigen massenweise darauf um.
Elektrofan meint
Sehr geiles Fahrzeug!
alupo meint
ich wünsche solchen Lösungen viel Erfolg, könnten sie unsere Städte doch deutlich sauberer machen.
Remo meint
Cooles Fahrzeug. :-)