Bei Bentley läuft es derzeit nicht gut, 2018 hatte sich bis zum Jahresende ein Minus von 288 Millionen Euro angehäuft. Adrian Hallmark, seit gut einem Jahr Chef der Volkswagen-Tochter, will die britische Traditionsmarke wieder auf Kurs bringen – auch mit E-Mobilität. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung sprach er über das vergangene Jahr und seine Pläne für die Zukunft.
Der Absatz sei 2018 „erstaunlich gut“ gewesen, obwohl Bentley wegen der Umstellung auf den neuen WLTP-Fahrzyklus viele Fahrzeuge nicht ausliefern konnte. Die wichtigsten Märkte USA und China seien beinahe komplett ausgefallen, so Hallmark. Erschwerend hinzugekommen sei im letzten Jahr, dass die Entwicklungskosten bei den relativ kleinen Stückzahlen viel mehr ins Gewicht fallen.
Derzeit laufe vor allem das erste SUV der Marke gut: Unter den 10.494 in 2018 abgesetzten Fahrzeugen seien 4323 Bentayga gewesen. Die 2016 gestartete Baureihe wird mittlerweile nicht mehr als Diesel verkauft – laut Hallmark nicht nur wegen WLTP, sondern auch, weil die Kunden kaum noch Selbstzünder bestellt hätten. Statt Diesel setzt Bentley künftig verstärkt auf teilelektrische Plug-in-Hybride.
Für 2019 haben Hallmark und sein Team die Produktionsprozesse komplett neu organisiert und effizienter gestaltet, die Produktivität sei „um gut ein Viertel gestiegen und das bei halb so vielen Fehlern“, sagte er. Mit einem Gewinn von 49 Millionen Euro im ersten Quartal 2019 zeigten sich bereits Erfolge. Wie es mittel- bis langfristig bei dem Luxushersteller weitergeht, soll im Juli bei einer Feier zum Hundertsten Geburtstag der Marke präsentiert werden. Der FAZ verriet Hallmark bereits erste Details.
Zunächst Plug-in-Hybride im Fokus
In diesem Jahr stehe der Start der elektrifizierten Version des Bentayga im Fokus. „Als Plug-in-Hybrid mit einem V6-Motor, der mit einem Elektromotor kombiniert ist, wird er eine rein elektrische Reichweite von genormten 52 Kilometern haben“, erklärte Hallmark. Einzelne Kunden würden den Teilzeit-Stromer bereits im Alltag testen, dabei zeige sich, „dass erstaunliche zwei Drittel der gefahrenen Zeit und 49 Prozent der gefahrenen Strecke elektrisch erledigt werden“.
Bis 2023 werde jeder Bentley als Plug-in-Hybrid angeboten, kündigte Hallmark an. Besonders beim Continental GT Convertible sei dies eine große Herausforderung, da das Verdeck im Kofferraum Platz einnimmt. „Wir glauben, dass dann in Zukunft rund 15 Prozent unserer verkauften Einheiten Plug-in-Hybride sein werden“, so der Bentley-Chef.
Mit Blick auf ein reines Elektroauto bekräftigte Hallmark: „Auch daran arbeiten wir selbstverständlich.“ Es werde allerdings „wohl noch fünf Jahre“ dauern, bis ein Serienfahrzeug auf die Straßen kommt. „Wenn wir es machen, muss es in allen Belangen ein Bentley sein: Fahrverhalten, Komfort, Platzangebot, Reichweite“, betonte Hallmark. „Um es klar zu sagen: Wir werden spätestens 2025 ein Elektroauto haben, aber wohl kaum früher.“
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bentley 2019: 100 Jahrfeier.
Bentley 2025: historischer Rückblick auf eine Traditionsmarke, die den Technologiewandel von zur E-Mobilität nicht geschafft hat. Produktionshalle wird Museum.
carlos_paris meint
Totgesagte leben länger. Bentley war in seiner Firmengeschichte schon zweimal Pleite, 1931 und 1998
Die alten Produktionsgebäude wurden zum größten Teil abgerissen, also nix mit Museum..
Seit 2017 investiert Bentley in Elektromobilität
Michael S. meint
Bei 4 Jahren Entwicklungsdauer für ein neues Fahrzeug will man bei Bentley also erst ca. 2021 mit der Entwicklung von E-Autos überhaupt erst beginnen… Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
Bin mal gespannt, wie die Kunden reagieren, nachdem ihre ständig genutzten, kleinen PHEV-Akkus durch die vielen Zyklen ziemlich schnell degradieren…
Düsentrieb meint
Spätestens 2025.
Heist die fangen jetzt noch nicht mit der Entwicklung an
oder sie sind furchtbar langsam.
Peter W meint
Aha, spätestens 2025 aber wohl kaum früher. Was für ein wertloses Geschwätz. Wen interressiert schon Bentley? Die paar Superreichen können auch mit einem 8 Liter 12 Zylinder fahren. Den Spritt, den sie mit der Karre zum Yachthafen brauchen schluckt ihre Yacht schon bei beim Anlassen des Motors. Eine „ausreichende“ Reichweite ist bei den Luxusschlitten nicht unter 200 kWh zu haben, da nützt der E-Antrieb der Umwelt auch nichts.
Remo meint
+1
cafedelsol meint
Bitte zügeln Sie doch ihren Neid!
Ist ja schon peinlich….
Peter W meint
Das ist kein Neid, das ist die Wut auf die Ungleichverteilung des Geldes. Mir geht es gut! Aber vielen geht es miserabel während Milliardäre jeden Mist machen dürfen. 2 Milliarden Menschen haben nicht mal sauberes Trinkwasser. Die Welt ist korrupt, und daran wird sie zugrunde gehen.
McGybrush meint
Gäbe es keine Mutigen Gründer die ins Finanzielle Risiko gehen dann würden wir heute nicht solchen Technologischen Fortschritt leben.
Würde man Reichen das Geld weg nehmen wäre Elon Musk arm und er hätte niemals das erreichen können was er erreicht hat.
Was Du meinst sind Idioten. Die gibt es in Reich aber auch in Arm. Aber nicht alle Reichen sind Idioten oder Faul.
Von daher ist es nur Neid.
Ich der 10 Jahre für 6.50Eur gearbeitet hat. Reiche sind nicht schuld das Du arm bist. Jeder hat das Recht eine Firma zu gründen oder sein Talent zu Geld zu machen. Leute die nichts können oder tun sollten auch nicht erwarten das sie damit reich werden.
cafedelsol meint
Lieber Peter, wenn jeder nur die Hälfte von dem macht was er von anderen verlangt, dann wäre die Welt schon längst ein besserer und gerechterer Ort.
Ihnen geht es gut? Ich nehme an Sie leben in Deutschland und sind deshalb quasi schon von Geburt an privilegiert. Also machen sie was aus diesem Geschenk. Kümmern Sie sich um Menschen denen es nicht so gut geht wie Ihnen, anstatt auf die vermeintlichen Eliten zu schimpfen. Dann werden Sie sich auch nicht mehr so hilflos fühlen…..
Priusfahrer meint
Meint er damit die Entwicklung einer geeigneten Akku-Plattform, adaptierbar für alle Jaguar Modelle oder erst Ausstellungsstücke zur Präsentation 2025 und dann erst nach und nach die E-Umstellung Modell für Modell?
Ab jetzt werden die Tage für Jaguar immer weniger Stunden und die Stunden immer weniger Minuten haben.
Niklas meint
Warum Jaguar? Jaguar gehört doch zur indischen Tata Group, während Bentley im VW-Konzern ist.
Porsche 911 meint
Bentley setzt wohl auf die PPE Plattform, die im VW Konzern von Audi und Porsche entwickelt wurde und wird ;)
Jaguar hat btw schon ein Elektroauto, der Zeitaufwand für deinen Kommentar waren wohl zu wenige Minuten ;)