Škoda bietet ab diesem Jahr auch elektrifizierte Modelle an. Den Anfang macht eine Plug-in-Hybrid-Ausführung der Limousine Superb, ebenfalls noch 2019 startet eine Batterie-Variante des Kleinwagen Citigo. Škoda geht davon aus, dass sich E-Mobilität auch im Einstiegssegment rechnen wird.
Auf die Frage, ob kleine Fahrzeuge wie ein elektrischer Citigo noch wirtschaftlich seien, antwortete Vertriebschef Alain Favey im Gespräch mit der Automobilwoche: „Ja, sie sind profitabel und helfen uns, die ambitionierten CO2-Ziele zu erreichen. Dafür zählt jedes Auto.“ Je höher der Anteil rein batterieelektrischer – und damit lokal emissionsfreier – Fahrzeuge ausfällt, umso weniger Strafzahlungen müssen Autobauer zukünftig in der EU leisten.
„2019 starten wir mit voller Kraft in die Elektromobilität – ein ganz besonderer Moment in der 124-jährigen Geschichte des Unternehmens. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, erklärte Favey. Die Herausforderung bei der E-Mobilitäts-Offensive sei, dass die Marke bislang keine Erfahrung mit diesem Thema sammeln konnte. „Aber wir profitieren von den Erkenntnissen der Schwestermarken des Volkswagen-Konzerns, die bereits E-Autos anbieten“, so Favey.
Bei der Beratung setzt Škoda auf „umfassende Schulungsprogramme für die Händler“ und „klare Konzepte“ für die Darstellung und Umsetzung der E-Mobilität in den Ausstellungsräumen und Werkstätten. Es gebe zudem Pläne für Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Autohäusern. Der damit erzeugte Strom könnte gespeichert und über Schnelllade-Stationen vermarktet werden. „Viele Kunden, die ohne Schnelllade-Möglichkeiten in Mietwohnungen oder Hochhäusern leben, könnten diesen Service gerne nutzen“, sagte Favey.
Der teilelektrische Superb und der rein batteriebetriebene Citigo werden mit für Verbrennungsmotoren konzipierten Architekturen realisiert, zukünftige E-Pkw nutzen den neuen Elektroauto-Baukasten des Volkswagen-Konzerns MEB. Einen Ausblick auf den ersten exklusiv als Stromer angebotenen Škoda auf MEB-Basis gibt der Vision iV.
Škoda will trotz dem Fokus von Volkswagen auf Batterie-Elektroautos weiter auch auf Modelle mit Erdgas-Antrieb (CNG) setzen. Man sei von der Technologie überzeugt und habe entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge bisher auch erfolgreich verkauft. „Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um CO2 zu verringern. Und dazu zählt bei Škoda ganz klar auch CNG“, unterstrich Favey.
hu.ms meint
„Aktuell ist in der Mittelklasse beim Verbrenner so, dass die Herstellung ca. 3000€ kostet.“
Die quelle für diese behauptung würde mich ja mal interessieren.
Uwe meint
Nee, nur der Kauf von Tesla, BYD, Byton, Kona, Uniti, Sion, Nissan, Renault, Peugeot usw. bringt die deutschen Hersteller auf Trapp.
Die Marktanteilsverluste sind heute schon deutlich und werden in drei Jahren schon hoch im zweistelligen Prozentbereich sein.
Weltweit und in Europa.
Dann werden in Norwegen schon 75 % der Neuzulassungen elektrisch sein. Und wenn es kommt, wie es die Chinesen sehen, werden wir auch schon bei 50 % sein.
Nur von deutschen Herstellern sind es dann nicht so viele!!!
hu.ms meint
Wieviele % an den gesamten PKW-neuzulassungen sind denn heute die „deutlichen marktanteilsverluste“ konkret ?
Futureman meint
Aktuell ist in der Mittelklasse beim Verbrenner so, dass die Herstellung ca. 3000€ kostet. Bis er beim Kunden ist kommt durch Vermarktungkosten, Vertrieb und Marge usw. ca. 30.000€ raus.
Das bedeutet, wenn beim gleichen Modell nur 3000€ für den Akku beim Einkauf drauf kommen und der Hersteller die gleiche Kalkulation ansetzt, steht das E-Auto für 60.000€ beim Händler. (Ist bei Biolebensmitteln ähnlich)
Der Ansatz wäre also, bei den Vermarktungskosten und der Marge anzusetzen, um die Preise zu senken….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Natürlich rechnen sich E-Fahrzeuge im Einstiegssegment. VW und Co. wollen uns mit den angeblich hohen Kosten nur Angst machen und den Markt frühzeitig für hohe Preise vorbereiten.
Aktuell kommen die kleinen E-Roller auf den Markt, das ist eine oder zwei Kategorien unter dem Einstiegs-E-Auto; auch hier ist der Wert der Batterie relativ zum Gesamtfahrzeug sehr hoch. Aber die rechnen sich auch, sonst würde sie ja wohl keiner in großen Stückzahlen bauen, oder?
hu.ms meint
Was wird unter „rechnen“ verstanden ?
Gewinn für den hersteller ?
Im preisvergleich mit einem verbrenner ist ein BEV im untersten segment überproportional teurer als in der golf-klasse oder noch größer, weil der akku einen noch größeren anteil an den gesamtkosten hat.
Mit einem E-roller ist man der witterung ausgesetzt, insofern ist der vergeich etwas weit hergeholt.
Michael S. meint
Man könnte ja auch einfach die größten Motorisierungen streichen, wenn man die CO2-Reduktion tatsächlich ernst nähme…
Michael meint
Der VW e-up ist ja der absolute Renner in Deutschland, bis zu 60 Stück. Nein nicht am Tag, pro Monat.
PharmaJoe meint
Das muss man positiv sehen:
Wenn sich später ein Serienfehler zeigt und die Autos zurück gerufen werden, ist das pro Werkstatt höchstens ein Auto.
nilsbär meint
Erdgas-PKW hätten vor 30 Jahren gefördert werden sollen. Jetzt ist es zu spät.
Stefan Ripp meint
Ich fahre seit fast 20 Jahren Erdgas (Fiat Multipla). Anfangs gab es eine Steuerbefreiung. Beim Neuwagen bekam ich vom regionalen Anbieter 750 kg Gas umsonst (das reichte bei mir ca. 13.000km) und das gekaufte Gas ist im Vergleich ca. 45% günstiger als Benzin. Ich fühle mich also durchaus gut gefördert. Meine Mitmenschen belächeln mich nach wie vor, und kaum jemand wollte bis jetzt ein Erdgasfahrzeug kaufen. (Da gäbe es so wenige Tankstellen) .. Hier herrschte zu Unrecht dieselbe Panik wie jetzt bei der Ladesäulen-Diskussion. Die breite Masse will aus ihrem gewohnten maximal bequemen Verhalten einfach nicht abweichen.
Pogle meint
CNG aus Biogas … direkt genutzt ohne Umwege über Verstromung, Netzübertragung und Batteriespeicherung ist die umweltschonendste Art Auto zu fahren.
Allein das Methan aus der Gülle des dt. Rinderbestands reicht für 8 000 000 Mittelklasse PKWs.
Also mein nächster Wagen mit CNG wird wohl ein Skoda sein da Daimler wie auch BMW und Ford sein Erdgasengagement zugunsten Diesel eingestellt hat. Schade, mein aktueller Daimler B 200 cng fährt mit rd. 5 Euro/100 km Treibstoffkosten … da kommt kein H2 Fahrer hin.
JoSa meint
…direkt genutzt ohne Umwege über Verstromung.
Aber wer fährt schon gern zum Tanken, zum nächstgelegenen Gülle-Verwerter?
Skodafahrer meint
Bei SKODA ist echt nix zu holen.Fahre seit über 20 Jahren SKODA.Aber jetzt bin ich untreu.Bereits 2012 gab es den Octavia als Elektro.Es wird geprobt, getestet, gesammelt, aber nichts auf die Straße gebracht.
Ein Trauerspiel.
Noch nicht mal ein einziger PHEV.
Wer’s nicht glaubt:
https://www.auto-motor-und-sport.de/fahrbericht/skoda-octavia-combi-green-e-line-ganz-neu-und-schon-ausgereift/
Daniel S meint
Nur der Zwang der Gesetzgeber bringt die Autoindustrie z. Z. zum Elektroauto. In ein paar Jahren werden sie froh sein Elektroautos anzubieten. Dann wollen die Kunden keine Verbrenner mehr und China wird die Märkte mit tollen Elektroautos überschwemmen. Gut dann selbst ein europäisches Angebot machen zu können.
Thomas Wagner meint
Viel Wind um fast nichts :-(