Toyota hat Anfang April bekanntgegeben, Tausende seiner in den letzten Jahren registrierten Patente für Hybridfahrzeuge freizugeben. Viele halten teilelektrische Autos für ein Auslaufmodell, das Interesse an dem Know-how des japanischen Hybrid-Pioniers ist dennoch groß.
Der bei Toyota für Elektrofahrzeuge zuständige Manager Shigeki Terashi sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass für die Hybrid-Patente innerhalb weniger Tage Anfragen von über 50 Unternehmen eingegangen seien. Die von Toyota seit 1997 in Serie eingesetzte Antriebstechnik umfasst kompakte Batterien, E-Motoren und Steuergeräte.
Man wolle künftig nicht mehr nur selbst Autos bauen, sondern sich auch als Zulieferer von Hybrid-Systemen für andere Hersteller etablieren, erklärte Terashi. Toyota erwarte, die Kosten für die Erweiterung seiner Produktion von Stromer-Komponenten in den USA, China und Japan durch Partnerschaften um bis zu 50 Prozent reduzieren zu können.
Die Versorgung von Wettbewerbern mit Technik für teil- und vollelektrische Autos werde die Produktion entsprechender Komponenten deutlich erhöhen, so Terashi weiter. Durch die entstehenden Skaleneffekte könne man die Kosten für die alternative Antriebsart deutlich senken. Der Nachteil einer stärkeren Konkurrenz bei E-Mobilität soll durch das Neugeschäft der Zuliefersparte und die dadurch entstehenden Einsparungen kompensiert werden.
Toyota vertraut auf führende Marktposition
„Wir glauben, dass nur wenige Autohersteller unsere Patente für die Produktion eigener, komplett neuer Hybride nutzen werden“, sagte Terashi. „Durch die Nutzung unserer Systeme und Komponenten sowie unsere Unterstützung können wir bei der Entwicklung dieser Autos zusammenarbeiten.“ Mit Blick auf Konkurrenten, die Technik ohne Kooperation mit Toyota einsetzen wollen, gab sich Terashi selbstbewusst – er ist überzeugt: „Die Gesamtleistung würde niemals die gleiche wie bei uns sein.“
Toyota selbst will ab 2030 jährlich 5,5 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge bauen, zuletzt waren es 1,6 Millionen. Laut Terashi gibt es intern Prognosen, nach denen das Ziel von 5,5 Millionen E-Fahrzeugen schon Mitte des nächsten Jahrzehnts erreicht werden könnte. Man bereite die für die Produktion der erforderlichen Komponenten nötige Kapazitätserhöhung bereits vor.
Toyota geht davon aus, dass die Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen aufgrund immer schärferer Emissionsgesetze deutlich steigen wird. Der Konzern hat eigenen Angaben nach mittlerweile weltweit über 13 Millionen Hybride mit einer Kombination aus Verbrennungsmotor, E-Maschine und Batterie abgesetzt. Heute sind fast 15 Prozent aller verkauften Fahrzeuge der Japaner elektrifiziert, in Europa sogar 51 Prozent. Auf reine Elektroautos will das Unternehmen erst ab nächstem Jahrzehnt setzen.
Strauss meint
Nur die „ ` plug in PHEV s„ und die reinen E Autos fahren in der Stadt voll elektrisch. Auch der Prius hat da noch Nachholbedarf. Ganz einfach weil nur 50 Km rein elektrisch nicht ausreichen. Es braucht 150 Km Reichweite rein elektrisch und erst dann soll es auf den Hybridmodus umschalten.
Selnim meint
Motoren werden bei vielen Herstellern ja noch selbst gebaut. Die werden also kaum von Toyota Motoren kaufen. Gerade auch weil der Antrieb den Charakter eines Fahrzeuges massgeblich beeinflusst. Technisch ist das Toyota Hybrid System ja viel einfacher aufgebaut als die Plugin Hybride mit DSG Getriebe. Von einem Kostenvorteil ist demnach auszugehen.
Paul meint
Langfristig wird halt das reine Batteriefahrzeug durch die einfachere Technologie am preiswertesten sein. Wobei die Batterieentwicklung noch in den Anfängen steckt. Es wird daran ergebnisoffen geforscht.
Stephan Plümer meint
Ich bin 3 Prius gefahren, tolle Technik aber rein Elektrisch ist jetzt anzustreben,
es funktioniert jetzt schon und das hervorragend !
Blackmen meint
Der Prius 4 PHV ist schon nahe am Elektroauto, hat aber eine riesige Gesamtreichweite…
In der City vollelektrisch und Überland im sparsamen Hybridmodus ist eine hervorragende Kombination. Da fehlt ein BEV fast gar nicht.
Rolf meint
Ich denke das macht Sinn, die Hybrid Technik zu teilen bzw. Zu liefern. Nicht jeder Hersteller kann sich zusätzlich die Technologie leisten. Bei einigen Modellen macht Hybrid Sinn, indem große Strecken pro Tag bewältigt werden müssen und in der Stadt dann sauber sind.
alupo meint
Bei mehr sls 600 km, gefahren nach WLTP, ohne Stop reicht ein BEV von Tesla demnächst aus. Das überarbeitete Model S..
Da ich oder aber einer der Mitfahrer aber meist schon nach 300 km einen Stop einlegen müssen, reichen mir meine 557 km NEFZ-Reichweite ebenfalls aus.
In Sorm vom Model 3 wird diese Reichweite inzwischen schon deutlich billiger angeboten, aber leider immer noch nicht billig genug. Aber das wird schon. Andere neue Produkte waren anfänglich auch teuer, so kam mein ehemaliger 2,4 MP Monitor ursprünglich für 12.000 DM auf den Markt. Und was kostet heute ein UHD Monitor mit 8,3 MP?