Das nordrhein-westfälische Monheim ist die erste europäische Stadt, die selbstfahrende Elektrobusse im öffentlichen Linienverkehr einsetzt. Los gehen soll es im Herbst, vor kurzem wurden die Fahrzeuge für das Pilotprojekt vorgestellt.
Die geplante Flotte von fünf autonomen Kleinbussen wird an sieben Tagen in der Woche von 7 bis 24 Uhr als eigene Linie im Zehnminutentakt im fließenden Verkehr fahren. Die Strecke liegt zwischen Busbahnhof und Altstadt, ist gut zwei Kilometer lang und umfasst sechs Haltestellen. Der automatisierte E-Bus kann mit den üblichen ÖPNV-Tickets genutzt werden.
„Monheim macht heute mit einem kleinen Fahrzeug einen großen Schritt zum automatisierten Fahren – und damit zu mehr Sicherheit und Komfort für seine Bürgerinnen und Bürger“, so Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, bei der Präsentation der Fahrzeuge. Wenn sich die Technologie bewährt, sei eine Ausweitung auf weitere Teile des Stadtgebiets angedacht.
Die knapp vier Meter langen Shuttlebusse stammen von dem französischen Hersteller Easymile. In ihnen finden bis zu elf Personen Platz, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde transportiert werden. Im Monheimer Linienbetrieb wird allerdings zunächst maximal rund 20 km/h schnell gefahren.
Vor dem Praxiseinsatz erfolgt bis Sommer zunächst ein Testbetrieb, in dem die Strecke für das Selbstfahr-System der Fahrzeuge eingemessen wird. Der Easymile-Bus hat kein Lenkrad – aus Sicherheitsgründen wird eine Begleitperson an Bord sein, die im Notfall per Knopfdruck eingreifen kann. Jeder E-Bus kostet rund 250.000 Euro, von den Gesamtinvestitionen in Höhe von etwa 2,1 Millionen Euro übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen 90 Prozent.
Jean meint
Gibt es schon lange in Luxemburg:
http://www.lessentiel.lu/de/luxemburg/story/autonome-shuttles-auch-in-der-hauptstadt-unterwegs-30167193
Andreas meint
Nörgeln bis der Arzt kommt. Schade. Ist doch prima, dass mal etwas Neues ausprobiert wird. Ja, bei der Geschwindigkeit hat sie der Mut verlassen, aber das wird noch. Nichts ist sofort perfekt.
Und was die Kosten anbelangt: Da wird soviel Geld für Dieselsubventionen ausgegeben, Kerosin ist auch von der Steuer befreit. Dagegen sind diese Kosten Peanuts.
Jensen meint
Bei den genannten Zahlen kann man schon Bauchschmerzen bekommen.
250.000,- Euro Anschaffungspreis für einen „Kleinbus“ für den Transport von max. 11 Passagieren in leicht erhöhter Schrittgeschwindigkeit ist schon mehr als happig und steht in keinem akzeptablen Verhältnis. In Anbetracht der beinahe Vollförderung kann man natürlich aus städtischer Sicht kaum etwas falsch machen.
Mit der Anschaffung von „echten“, normalgroßen E-Bussen wäre dem ÖPNV, dem Verkehrsfluss, den Fahrgästen, der Stadt, dem Land und vor allem auch dem Steuerzahler deutlich besser gedient gewesen.
Ganz nebenbei dürfte es auch spannend werden, ob die Akkus der Fahrzeuge 17 Stunden ununterbrochenen Betrieb schaffen können.
Schöne Ostern an Alle!
Nicht vor 2025 meint
Die geplante Flotte von fünf autonomen Kleinbussen wird an sieben Tagen in der Woche von 7 bis 24 Uhr als eigene Linie im Zehnminutentakt im fließenden Verkehr fahren.
Im Monheimer Linienbetrieb wird allerdings zunächst maximal rund 20 km/h schnell gefahren.
Jeder E-Bus kostet rund 250.000 Euro, von den Gesamtinvestitionen in Höhe von etwa 2,1 Millionen Euro übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen 90 Prozent.
Fließender Verkehr mit 20 und irgendwann 45km/h ?
Die armen Menschen die so ein Ding im Berufsverkehr vor sich haben.
Schlappe 1,89 Mio. Steuergeld. Bravo.
Swissli meint
Nicht zu vergessen: pro Bus 2-3 Angestellte (2-3 Schichten) fürs auf den Knopfdrücken. Und das für maximal 11 Personen…
Grundsätzlich störe ich mich daran, dass jeder Stadt-ÖV-Betrieb meint, er müsse für viel Steuergeld Pionier spielen. 1-2 Testbetriebe dürften pro Land ausreichen. Da dies alles staatliche Betriebe sind, können die Erfahrungen dann mit anderen Städten/Gemeinden geteilt werden. Oder fahren Busse in Hamburg anders als in Berlin oder Stuttgart?!
Peter W meint
Durch Wiederholung des halben Berichts in einem Posting, mit anschließendem wenig aussagekräftigem Kommentar wirds aber auch nicht besser.