Nach einer im letzten Jahr von der HUK-Coburg mit Hilfe von Kundendaten erstellten Auswertung eignet sich ein Elektroauto bereits heute für fast alle Fahrten. In einem Interview mit Auto Motor und Sport hat der Vorstand des Unternehmens einen Einblick in die Erfahrungen mit der Versicherung von Stromern gegeben.
Bei einem vor allem für junge Fahrer angebotenen Telematiktarif der HUK-Coburg wird eine Box in das Auto installiert. Über das Smartphone lässt sich anschließend einsehen, wie das eigene Fahrverhalten verbessern werden kann. „Für den Versicherungstarif heißt das, wer gut und sicher fährt, bekommt einen Beitragsnachlass“, so HUK-Coburg-Vorstand Jörg Rheinländer.
Die Daten des Tarifs nutzt der Versicherer nach einer Anonymisierung dazu, weitere Analysen vorzunehmen – etwa hinsichtlich der gefahrenen Strecken. Auf Basis von bisher 25 Millionen Fahrten zeige sich, dass 47 Prozent der Fahrer nie mehr als 250 Kilometer an einem Tag zurückgelegt haben. Ein Elektroauto der aktuellen Generation würde dafür bereits ausreichen. Bei den restlichen 53 Prozent machten die Strecken von über 250 Kilometern gerade einmal ein Prozent aus.
Die HUK-Coburg macht beim Versichern derzeit keine Unterschiede zwischen den Antriebsarten. Mit Blick auf die Statistik lasse sich aber sagen, dass Fahrer von „grünen“ Fahrzeugen eher geringere Schadenhäufigkeiten aufweisen. Dies liege wahrscheinlich daran, dass aufgrund der geringeren Reichweite auch effizienter gefahren werde. „Die Fahrer sind daher wohl insgesamt etwas vorsichtiger unterwegs“, meinte Rheinländer.
Bei der Schadenhöhe registriert die HUK-Coburg kaum Unterschiede: Man habe aus allen versicherten Elektroautos eine Stichprobe von 120 Unfällen gezogen und ausgewertet – nur zwei hatten einen Batterieschaden. Problematisch seien dagegen die Ladedosen von bei E-Autos und Hybriden. Diese sicherheitsrelevanten Teile befänden sich oft an Front oder Heck und würden bei Parkschäden ab und zu etwas abbekommen. „Ansonsten gibt es aber keine Unterschiede, sodass dem E-Auto auch aus Versicherersicht schon heute nichts im Wege steht“, so Rheinländer.
Peter W meint
In Zukunft wird ohnehin jeder Hersteller, und alle die dafür bezahlen wissen wann das Auto wo wie schnell unterwegs ist. Wer sein Handy dabei hat wird doch sowieso ständig überwacht.
Schmitty meint
Ich mache das heute schon mit Ryd und dem OBD Adapter im Kfz. Lustig finden es immer die jenigen, die sich das Auto mal eben leihen und denen ich hinterher erzähle wie schnell Sie gefahren sind.
Hingucker meint
Interessante Bildunterschrift: Hyundai hat jetzt Bilder vom Leaf :-)
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
Thrawn meint
„… Bei einem ….. Telematiktarif der HUK-Coburg wird eine Box in das Auto installiert. …“
Das hätten die wohl gerne! Das landet dann sicher irgendwann in einer zentralen Versicherungsdatei, auf die alle Versicherer Zugriff haben. Da baut man einmal einen Unfall aus Unachtsamkeit, dann kriegt man nie wieder ein Auto irgendwo versichert.
Netter Versuch, den Kunden das Ende des Gemeinschaftsprinzip als vermeintlichten Vorteil zu verkaufen, nur um für sich selbst mögliche Risiken von vorne herein auszuschließen.
Wer weiß, was die noch alles so sammeln. Inspektion beim Fahrzeug ausgelassen und dann Unfall gebaut? Schwupp, 50% Schadensselbstbeteiligung! So einfach geht das.
Nie im Leben würde ich so einen Tarif abschließen.
Wännä meint
Du scheinst also davon auszugehen, dass ohne solch eine Box seit Jahrzehnten kein Datenabgleich unter den Versicherern stattfindet? Dann träume mal schön weiter ;-)
Thrawn meint
Nein, das nicht. Das mit dem bestehenden Datenabgleich ist mir durchaus bekannt. Wenn man dort mal durchs Raster fällt, wird es schwierig noch mal eine vergleichbare Versicherung zu bekommen.
Allerdings würde so eine Box nochmal völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Sozusagen Datenabgleich 2.0.
Somit ändert das nichts an meinem Statement.
Ducktales meint
1++++
zumindest auf keinen Fall bei der Beamten Unterstützungskasse, die gern mal mit individuellen Leistungskürzungen /-verweigerungen im Schadenfall auffällt.
Nicht nur bei KFZ Schäden, gern auch in schwerwiegenderen Fällen (Leben, Berufsunfähigkeit etc.) irgenwoher muss das Geld für die Werbung ja kommen :-)
Belege dafür findet man wie üblich im Internet oder beim Bund der Versicherten.